Schüleraustausch…

… zwischen der Freien Waldorfschule Sankt Augustin und der Kinderheim-Schule Nr. 46 in St. Petersburg in Russland.

In diesem Jahr können wir bereits auf zwölf Jahre Schüleraustausch zurückschauen und uns auf weitere Jahre freuen. Russisch wird seit Gründung der Schule neben Englisch als zweite Fremdsprache unterrichtet. Die erste 11. Klasse machte im Jahr 2001 den Anfang und seitdem ist jede unserer 11. Klassen nach St. Petersburg gefahren, und wir sind jedes Jahr Gastgeber für eine Gruppe russischer Schülerinnen und Schüler.

Sich einmal in russischer Umgebung zu bewegen, Russisch zu hören, zu verstehen und idealerweise auch zu sprechen – die Begegnung von deutschen und russischen Jugendlichen regt das und vieles mehr an. Ein Teil unserer Schüler wohnt in St. Petersburg in einer Gästewohnung an der Schule, ein anderer Teil in Familien. Die Austauschgruppe aus St. Petersburg ist meist kleiner und ihre Unterbringung in Familien unserer Schüler kein Problem. Unsere Partnerschule ist eine Schule mit Kinderheim. Sie wurde von der Direktorin, Ljubov Aleksandrovna Kataeva, gegründet. Für beide Seiten ist der Austausch ein wichtiger Bestandteil des Schullebens und im Laufe der Jahre haben sich die Verbindungen zwischen den Schulen und den Menschen gefestigt. 

Seit 2007 haben wir auch einen Lehreraustausch eingerichtet: In den Osterferien fährt eine Gruppe deutscher Lehrer, ehrenamtlich tätiger Eltern und Eltern Ehemaliger nach St. Petersburg, im folgenden Jahr kommt eine Gruppe russischer Lehrer und Mitarbeiter des Kinderheims nach St. Augustin.

Die Reise der russischen Schüler wird vom Pädagogischen Austauschdienst bezuschusst. Seit zwei Jahren bekommen auch wir Zuschüsse von der Stiftung Deutsch-Russischer Jugendaustausch in Hamburg. Dies hilft uns sehr, denn für viele unserer Elternhäuser war der Russlandaustausch doch mit sehr hohen finanziellen Aufwendungen verbunden. Unser Austausch ist ja nicht – wie an vielen anderen Schulen – ein freiwilliges Angebot, sondern wir wünschen uns immer, dass die ganze 11. Klasse fährt.

Für Lehrer, Schüler und die Schulgemeinschaft geht der Austausch mit St. Petersburg über das Praktizieren der russischen Sprache hinaus. Das intensive Erleben des recht weit östlich vom deutschen Alltag gelegenen russischen Alltags und seiner Hintergründe weitet unsere landläufige Westorientierung und bringt ganz eigene Akzente ins Schulleben. Die Begegnung der Jugendlichen öffnet ihnen Blick und Geist für Expeditionen über den gewohnten Tellerrand hinaus – Ergebnis: wünschenswerte Weltoffenheit.