Alle Schülerinnen und Schüler der 2. und 3. Klasse bekommen zum ersten Mal die Möglichkeit, das Instrument ihrer Wahl während der Schulzeit zu erlernen. Die Instrumente werden für die Dauer des Projektes vom Instrumentenfonds der Schule ausgeliehen. Auf diese Weise entfällt eine meist teure Anschaffung eines Instruments für den Beginn des Instrumentalspiels, so dass jedes Kind mit relativ geringem finanziellem Aufwand durch das Musikprojekt eine Art Probezeit bekommt, in der es sein Instrument erkunden kann. Es haben sich im ersten Jahr schon 27 Schülerinnen und Schüler zum Musikprojekt "Jedem Kind sein Instrument" angemeldet. Sie bekommen von Lehrern des Instrumentallehrerkreises der Schule im direkten Anschluss an die Schule Unterricht in kleinen Gruppen von 3-4 Kindern und spielen Violine, Violoncello, Gitarre, Querflöte, Trompete und Klavier. Der Unterricht findet zwei Mal in der Woche in den Räumen der Schule statt. Die Teilnahme am Musikprojekt ist freiwillig. Finanziert wird das Projekt durch Elternbeiträge.
Ein Ziel des Projektes ist es, die Hürden für die Familien möglichst niedrig zu halten, die sonst oft dazu führen, dass manches Kind nie ein Instrument erlernen darf. Auch hat es einen sehr motivierenden Effekt, wenn viele Kinder einer Klasse gemeinsam und zur selben Zeit in verschiedenen Räumen unterrichtet werden.
Während des Musikprojekts werden gemeinsame Konzerte gegeben und nach dem Projekt können die Schülerinnen und Schüler im Ensemble, Orchester oder Band musizieren. Das trägt deutlich zur Motivation bei und soll helfen, das aktive Musizieren mit einem Instrument möglichst lange beizubehalten. Gemeinsam musizieren ist immer schöner, als zu Hause alleine zu üben…
Zur Historie
Das Musikprojekt "Jedem Kind sein Instrument" wurde 2001 von Mirjam Schieren und Christian Kröner an der Rudolf-Steiner-Schule Bochum entwickelt. Im Herbst 2003 wurde ein zweites Musikprojekt "Jedem Kind sein Instrument" als pädagogisches Praxisprojekt des Fachbereichs Bildungswissenschaft der Alanus Hochschule an der Rudolf-Steiner-Schule Dortmund ins Leben gerufen, das in einer Längsschnittuntersuchung vom Institut für empirische Sozialforschung des Fachbereiches Bildungswissenschaft Alanus Hochschule Alfter wissenschaftlich begleitet wurde. Dabei wurden die beteiligten Schüler, Eltern und Pädagogen zu ihren Erfahrungen mit dem Musikprojekt befragt, die Bedeutung des Instrumentalunterrichts für die Einzelnen und für die Schulgemeinschaft untersucht und die einzelnen Elemente des Musikprojektes analysiert.
Kurz zuvor, im Sommer 2003 wurde auf der Generalversammlung der GLS Gemeinschaftsbank das Projekt mit dem Namen »Jedem Kind EIN Instrument« (kurz Jeki) aus der Taufe gehoben. Dabei hatten das Konzept und die Erfahrungen aus dem "Waldorfmusikprojekt" Bochum als Grundlage gedient. Jeki soll an allen interessierten Grundschulen im Ruhrgebiet angeboten werden.